Wer im Altenheim St. Hedwig wohnt, steht früh auf oder frühstückt spät, isst sein Mittagessen im Zimmer, am Esstisch im Wohnbereich oder im Sommer auf der Terrasse. Wer möchte, schaut abends fern oder spielt noch mit der Nachbarin eine Runde. Nichts ist wichtiger als das Gefühl von Geborgenheit. Viele genießen das Gefühl, sich um nichts mehr kümmern zu müssen und das zu tun, wonach ihnen der Sinn steht - und das ist manchmal einfach nichts. Und auch das ist völlig in Ordnung.
Vor dem Haus sitzen und schauen, wer ein und aus geht und wie die Kinder der benachbarten Kindertageseinrichtung gebracht und geholt werden, ist eine von vielen Möglichkeiten, sich im Altenheim St. Hedwig die Zeit zu vertreiben. Dabei wird geplaudert und gelacht. Die Kinder kommen regelmäßig zum Singen, zum Spielen und zu Festen wie St. Martin zu Besuch und bereichern so den Alltag. Im Park gibt es viele Sitzmöglichkeiten, Wege und schöne Bäume. Eichhörnchen und Vögel zu beobachten entspannt und macht Freude, so wie auch der Besuchsdienst mit Hase und Hund. Im großen Saal treffen sich die Bewohnerinnen und Bewohner gern zu Kinonachmittagen, Konzerten der Yehudi-Menuhin-Stiftung und zu Vorträgen, die auch von der Gemeinde besucht werden, so dass es ein reges Leben mit Gesprächen und Austausch gibt. Gerne nehmen daran auch die Gäste der Tagespflege teil, die am Abend wieder nach Hause fahren. Für das Leben im Haus sind die Feste rund ums Jahr wichtige Orientierungspunkte. Dazu gehören zum Beispiel Fasching, das Fest der Heiligen Hedwig im Oktober und Weihnachten. Das Sommerfest wird mit den Angehörigen im Garten gefeiert.
Nähen, häkeln, etwas kochen, worauf man schon lange mal wieder Appetit hat, im mobilen Backofen nach alten Rezepten einen Streuselkuchen oder Plätzchen backen, etwas spielen und zusammen singen: Was auch immer der Wunsch der Bewohnerinnen und Bewohner sein mag - die Alltagsbegleitung macht's möglich. Die Mitarbeiterinnen planen das Angebot und reagieren auf die Ideen des Tages. Dazu gehören auch Einzelgespräche und Unterstützung, wo sie gebraucht und gewünscht wird. Von politischen Gesprächsrunden über Zeitung vorlesen, Obstsalat schnippeln, Sitztanz, Training mit Gewichten zur Verhinderung von Stürzen, Motto-Veranstaltungen wie zum Beispiel Erdbeertage bis hin zu einem Stammtisch und dem St. Hedwigs-Chor reichen die Aktivitäten, die auch von den vielen Ehrenamtlichen mit begleitet werden.
In der schönen Kapelle finden einmal in der Woche ein katholischer und einmal im Monat ein evangelischer Gottesdienst statt, den viele Mitglieder der Gemeinde ebenfalls besuchen. Ein Diakon steht für Gespräche zur Verfügung, und auch viele Ehrenamtliche der Pfarrgemeinde kommen ins Haus und verbringen Zeit mit den Bewohnerinnen und Bewohnern. Die tägliche Zugewandtheit ist ein wichtiger Bestandteil der Seelsorge im Altenheim St. Hedwig. Dazu gehört es, dass die Menschen hier bleiben können bis zu ihrem Lebensende. Die enge Zusammenarbeit mit einem Hospizverein sorgt für Begleitung und Unterstützung in der letzten Phase des Lebens, flankiert von durchdachter Palliativversorgung, so dass niemand in den letzten Tagen oder Stunden ins Krankenhaus muss. Die Angehörigen, Mitbewohner und auch Mitarbeitenden erhalten ausreichend Zeit und Ruhe, um sich zu verabschieden. Im Eingangsbereich liegt beim Bild der Heiligen Hedwig ein Gedenkbuch mit den Namen und Fotos der Verstorbenen. Zu Allerseelen im November sind alle eingeladen, um bei einem Gottesdienst der Verstorbenen des Jahres zu gedenken.